„Hochheim kreativ“: Künstlerische Aufwertung des öffentlichen Raums durch Urban Art

zur Stadtverordnetenversammlung am 07. April 2022 stellten wir folgenden Antrag
Gegenstand:
Die Stadtverordnetenversammlung spricht sich für eine Aufwertung des Stadtbildes durch Urban Art aus. Hierzu sollen beispielsweise Verteilerkästen, Trafostationen und Lärmschutzwände als Leinwände für Kunstprojekte dienen und der Stadtbevölkerung zur Gestaltung zur Verfügung gestellt werden.

Die Stadtverordnetenversammlung beauftragt den Magistrat, eine Übersicht der Verteilerkästen und Trafostationen im Stadtgebiet zu erstellen und die jeweiligen Eigentümer (Telekom, Deutsche Post, Syna etc.) anzufragen, ob und unter welchen Voraussetzungen eine künstlerische Gestaltung der Verteilerkästen genehmigt wird. Darüber hinaus wird der Magistrat gebeten, eine Aufstellung geeigneter Bauwerke im Eigentum der Stadt zu erarbeiten und sie dem BVU zur Beratung vorzulegen.

Die Stadtverordnetenversammlung bittet den Magistrat, ein partizipatives Konzept zur Gestaltung des öffentlichen Raums erarbeiten zu lassen. Die Stadtverwaltung soll sowohl interessierte Einzelpersonen und Gruppen (z.B. Vereine und Schulklassen) bei der Bewerbung um Verteilerkästen unterstützen als auch eigene integrative und inklusive Projekte entwickeln, bei denen Kinder, Jugendliche, Seniorinnen und Senioren sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger gemeinsam mit Künstlerinnen und Künstlern die Gestaltung von Flächen übernehmen. Das Konzept und die städtischen Projekte sollen im Sozialausschuss vorgestellt und beraten werden.

Sachdarstellung:
Verteilerkästen und Trafostationen sind im gesamten Stadtgebiet Hochheims zu finden. Im Normalfall werden sie von den Bürgerinnen und Bürgern kaum wahrgenommen, in vielen Fällen sind sie jedoch mit Graffiti beschmiert oder verdreckt und wirken sich somit negativ auf das Stadtbild aus. Kommunen wie die Gemeinde Ismaning und die Stadt Husum sind gute Beispiele dafür, dass künstlerisch gestaltete Verteilerkästen hingegen einen positiven Beitrag für ein attraktives Stadtbild leisten können. Das „Urban Art Projekt“ der Gemeinde Ismaning bezieht dabei alle Altersgruppen, Einzelpersonen sowie Gruppen ein und eignet sich als gutes Vorbild für eine Umsetzung in Hochheim. Neben einer Verbesserung des Stadtbilds, hat das Projekt auch die Schaffung eines besseren Bewusstseins für die digitale Infrastruktur und die Stärkung der Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Gemeinde zum Ziel. Die Deutsche Telekom fördert die Gestaltung von Verteilerkästen durch einen vereinfachten Genehmigungsprozess. und wirbt unter dem Motto „aus grau wird bunt“ mit einem eigenen Flyer (siehe Anlage 1).

Auch in Hochheim gibt es bereits ein Beispiel für die positiven Effekte von künstlerischer Aufwertung des öffentlichen Raums. Im Rahmen eines Graffiti-Workshops der städtischen Jugendarbeit mit dem Künstler-Kollektiv Buntic-Media wurde im Jahr 2017 die Unterführung am Hochheimer Bahnhof neugestaltet und verschönert. Die Graffiti-Kunstwerke kommen bei den Bürgerinnen und Bürgern und Besuchern der Stadt gut an und die Hochheimer Zeitung titelte damals „Unterführung wird zur Kunstausstellung“.

Neben dem künstlerischen Aspekt und der Aufwertung des Stadtbilds, können Kunstprojekte auch der Integration und Inklusion dienen und die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Heimatstadt stärken.